wachholder

Wacholder (feenkraut.de)

Juniperus communis

Trivialname: Wacholder
Botanischer Name: Juniperus communis
Familie: Cupressaceae - Zypressengewächse
   
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Namen und Synonyme
Gemeiner Wacholder, Feuerbaum, Krammetbeere, Kranewitt, Kranawitten, Machandel, Machangel, Reckholder, Weckhalter, Weihrauchbaum

Botanisch: Juniperus communis. Der Name Juniperus kommt aus dem Latein und bedeutet Beeren der Juno.

Englisch: Common juniper, Enebro, Ginepro


Beschreibung
Der Wacholder ist je nach Lage ein immergrüner Strauch oder ein Baum der eine Höhe von bis zu 10m erreichen kann. In hohen alpinen Lagen entwickelt er sich oft nur zu einem gekrümmten Zwergstrauch. Der Stamm ist stark verästelt und hat eine braunrote dünner Rinde. Die Blätter sind nadelförmig und 10-15mm lang.

Der Wacholder ist einhäusig. Zwischen April und Mai bilden sich an den männlichen Pflanzen katzenartige und an den weiblichen knospenartige Blüten. Die runden erbsengrossen Wacholderbeeren sind zuerst blaugrün und färben sich zur Reife blauviolett.


Vorkommen
Der Wacholder wächst in den kühleren und gemäßigten Regionen Amerikas, Asiens und Europas. Besonders häufig trifft man ihn in bergigen Wädern oder auf sandigem Untergrund.


Geschichte
Der Wacholder und seine Beeren sind ein uraltes Heilmittel mit sehr vielfältiger Wirksamkeit. Bereits bei den Germanen genoss er hohes Ansehen. Im Mittelalter galt der Wacholder als Wunderheilmittel und als vorbeugendes Mitel gegen die Pest.


Drogen und Inhaltsstoffe
Aus dem Wacholder werden die folgenden Drogen hergestellt:

1. Wacholderholz, das getrocknete Ast- und Wurzelholz. Pharmazeutisch: Lignum juniperi. Das Holz enthält ca. 0,1% eines ätherischen Öles dessen Hauptbestandteil Thujopsen ist.

2. Die getrockneten Beerenfrüchte: Wacholderbeeren oder Kadigbeeren. Wissentschaftlich: Juniperi fructus oder Drupae juniperi, Galbuli juniperi, Pseudofructus iuniperi, Baccae juniperi, Fructus juniperi. Die Beeren enthalten Zucker, Gerbstoffe, Flavonoide und zwischen 0,5 und 2% Wacholderbeerenöl.

3. das ätherische Öl der Beeren welches durch Wasserdampfdestillation gewonnen wird. Es wird als Wacholderbeerenöl oder auch nur kurz Wacholderöl genannt. Wissentschaftlich: Juniperi aetheroleum, Oleum luniperi, Oleum juniperi baccarum. Es enthält verschiedene Monoterpene wie Limonen, Myrcen, Pinen und Sabinen. Dazu kommen mit geringem Anteil Sesquiterpene. Die Hauptkomponente ist mit ca. 25% Pinen. Die Zusammensetzung des Öles hängt vom Alter des Strauches ab.


Eigenschaften und Wirkungen
Die Wacholderbeeren wirken verduungsfördernd durch eine stärkere Durchblutung der Magen-Darm-Schleimhaut. Ausserdem wirken sie auswurffördernd, blutreinigend, durchblutungsfördernd, harntreibend, keimtötend, schweißtreibend und anregend für fast den gesamten Stoffwechsel.

Während der Schwangerschaft sollte eine Einnahme vermieden werden. Eine Überdosierung oder eine Einahme über eine längere Zeit könnte die Nieren reizen. Das ätherische Öl kann die Haut reizen.


Verwendung
Die Beeren werden in der Volksmedizin bei verschiedenen Magen- und Darmproblemen verwendet deren Ursache eine Störung der Darmschleimhaut ist. Durch die durchblutugsfördernde Wirkung eignen sich die Beeren auch zur Regulierung der Menstruation. Ausserdem zur Appetitanregung, zur Entwässerung und bei Infektionen der Harnwege. Das Wacholderöl wird bei Erkältungen inhaliert.

Mit dem Wacholderspiritus wird bei rheumatischen Beschwerden eingerieben. Wacholderöl ist auch Bestandteil verschiedener Salben gegen Rheuma.

Wacholderbeeren werden in der Küche zur Geschmacksverfeinerung vieler Gerichte (hauptsächlich Wildgerichte, Braten, geräucherten Schinken, Sauerkraut) verwendet.

Die Beeren werden als Zutat für Kräuterliköre verwendet und aus ihnen wird Wacholderschnaps (Gin) hergestellt. Diese werden zur Appetitanregung eingenommen.

Der Wacholder ist auch eines der ältesten Räuchermittel und wird schon seit der Antike dazu verwendet. Er wurde aus medizinischen und kultischen Gründen verräuchert. Der Rauch dient der Reinigung, als Schutz vor Ansteckungen und zur Förderung der Heilung bei einer Reihe von Krankheiten. Aber auch als Schutz gegen gegen böse Mächte. In Kirchen wurde er als Ersatz für Weihrauch genutzt.


Zubereitung
Für die Bereitung eines Tees werden 1 Teelöffel der zerdrückten Beeren mit einer Tasse siedenden Wassers übergossen und für 10 Minuten ziehen gelassen.

Für eine 3 wöchige Kur nach Kneipp können die Beeren auch gegessen werden. Dazu fängt man am 1.Tag mit 3 Beeren an und steigert die Anzahl der Beeren am 11. Tag auf 15 und ißt dan bis zum 21. Tag wieder täglich eine Beere weniger. Vor Kurbeginn sollte ein Arzt befragt werden.


Kultivierung
Der Wacholder gedeiht in sonniger und in schattiger Lage. Der Boden sollte gut durchlässig sein. Ansonsten hat der Wacholder keine besonderen Ansprüche.

Die Beeren können im Herbst geerntet werden. Das ist aber wegen der stacheligen Nadeln eine mühsame Angelegenheit.

 
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